2021 Eliot Weinberger

Eliot Weinberger, geboren 1949 in New York, ist Essayist und Übersetzer der Werke von Octavio Paz, Vicente Huidobro, Bei Dao und anderen. Für seine Edition der »Selected Non Fictions« von Jorge Luis Borges erhielt er den National Book Critics Award. 1992 wurde er für seinen Beitrag zur Förderung hispanischer Literatur in den USA zum ersten Preisträger des PEN/­Kolovakos Awards ernannt. 2000 verlieh ihm die mexikanische Regierung als erstem Nordamerikaner überhaupt den höchsten mexikanischen Staatspreis, den Azteken-Adler. Auf Deutsch erschien 2003 der Essayband »Kaskaden« (Suhrkamp); in »Lettre International«, unter vielen anderen seiner Texte, 2005 das politische Prosapoem »Was ich hörte vom Irak«. 2008 erschien bei Berenberg die Essaysammlung »Das Wesentliche«, 2011 »Orangen! Erdnüsse!«, 2019 »Neunzehn Arten Wang Wei zu betrachten«, 2020 »Neulich in Amerika« und 2021 »Die Sterne«. 2021 wird Weinberger der Bremerhavener Jeanette-Schocken-Preis zugesprochen. Weinberger lebt in New York.

2019 Dževad Karahasan

Dževad Karahasan (1953–2023) war ein bosnischer Schriftsteller, Dramatiker, Essayist, Dramaturg und Literaturwissenschaftler. Geboren als Sohn muslimischer Eltern in Duvno im heutigen Bosnien-Herzegowina, erhielt er seine erste prägende Bildung von Franziskaner-Patres. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Sarajevo, die Promotion erfolgte an der Universität Zagreb.

1993 floh Karahasan aus der umkämpften Stadt Sarajevo, die in Teilen seines Werkes eine zentrale Rolle spielt. Karahasan lebte und arbeitete in Graz und Sarajevo.

 

2017 Aris Fioretos

Aris Fioretos (* 6. Februar 1960 in Göteborg) ist ein schwedischer Schriftsteller und Übersetzer österreichisch-griechischer Herkunft.

Fioretos veröffentlichte sein erstes literarisches Werk 1991. Im Jahr 2011 sorgte der Roman „Der letzte Grieche“ für Aufsehen. Fioretos erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. vom Getty Center, der Schwedischen Akademie, dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD sowie der American Academy in Berlin und All Souls College, Oxford University. „2017 Aris Fioretos“ weiterlesen

2015 Gerhard Roth

Gerhard Roth (* 24. Juni 1942 in Graz) ist ein österreichischer Schriftsteller.

Im Mittelpunkt der beiden Romanzyklen Die Archive des Schweigens (1980-1991) und Orkus (1995-2011) steht die erzählte und dokumentierte Aufarbeitung der Vergangenheit in allgemeiner Sicht und der österreichischen Zeitgeschichte in besonderer Perspektive. „2015 Gerhard Roth“ weiterlesen

2013 Péter Esterházy

Péter Esterházy de Galántha (* 14. April 1950 in Budapest) ist ein ungarischer Schriftsteller und Essayist.

Aus einem gräflichen Zweig der Familie Esterházy stammend, einem bedeutenden Geschlecht ungarischer Magnaten, das unter dem kommunistischen Regime enteignet und unterdrückt wurde, schloss er zunächst ein Studium der Mathematik ab, arbeitete 1974-78 als EDV-Spezialist und begann dann zu publizieren. Nach einer Reihe eindrucksvoller und in den Prosatechniken hochversierter Erzählungen und Romane schuf er in seinem Hauptwerk Harmonia Caelestis ein vielgestaltes ungarisches und europäisches Panorama anhand der Geschichte seiner Familie. „2013 Péter Esterházy“ weiterlesen

2009 Ursula Krechel

Ursula Krechel (* 4. Dezember 1947 in Trier) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Köln. Bereits während ihres Studiums, das sie 1972 mit der Promotion abschloss, hatte sie Beiträge für den Westdeutschen Rundfunk und den Kölner Stadt-Anzeiger geliefert. Von 1969 bis 1972 war sie Dramaturgin an den Städtischen Bühnen in Dortmund und leitete Theaterprojekte mit jugendlichen Strafgefangenen. Ab 1972 lebte sie als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Die Lyrik, anfangs noch von Frauenbewegung und neuer Subjektivität, später dann häufig vom Surrealismus beeinflusst, bildet den Schwerpunkt von Ursula Krechels Werk. Darüber hinaus hat sie Prosa, Theaterstücke und Hörspiele veröffentlicht. Ursula Krechel ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland. „2009 Ursula Krechel“ weiterlesen

2007 Lizzie Doron

Lizzie Doron (* 1953 in Tel Aviv) wuchs in einem Viertel am südlichen Stadtrand auf. In der jiddisch sprechenden Gemeinde, in der sich Überlebende der Shoa ansiedelten und dem Viertel mit der Pflanzung von zahlreichen Bäumen und Büschen ein bis heute prägendes, grünes Bild gaben. Doron verließ den Stadtteil mit 18 Jahren, um als Kibbuznik auf den Golanhöhen zu siedeln, „weit weg, um die Welt und die unstillbare Traurigkeit der Menschen zu vergessen, die von ‚dort‘ gekommen waren“, wie sie Sigrid Brinkmann erzählte.

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2005 Bei Dao

Bei Dao (bürgerlicher Name: Zhao Zhenkai) (* 2. August 1949 in Peking) ist ein chinesischer Essayist und Lyriker. In den 1970er Jahren beginnt er zu schreiben, zuerst Gedichte, später, im Jahre 1974, auch einen kurzen Roman mit dem Titel Wellen (Baodong). Bedingt durch die politische Situation der damaligen Zeit der Kulturrevolution, entsteht diese Art der Literatur im Geheimen und ist einer ausgewählten Leserschaft – bestehend aus einigen Freunden – vorbehalten. „2005 Bei Dao“ weiterlesen

2003 George Tabori

George Tabori (* 24. Mai 1914 in Budapest; † 23. Juli 2007 in Berlin) wurde als zweiter Sohn des linksorientierten Journalisten, Schriftstellers und Hobbyhistorikers Cornelius Tábori (1879–1944) und dessen Ehefrau Elsa (1889–1963) in Budapest (Josephstraße 16) geboren. Sein Vater war Mitglied des «Galileo-Kreises», dem auch Georg Lukács angehörte.

Da seine Mutter Tochter eines österreichischen Kurarztes war, wuchs Tabori zweisprachig auf. Bis zum Alter von sieben Jahren erzogen ihn seine Eltern als Katholik unter Katholiken und klärten ihn erst dann auf, dass er von Juden abstammte. Da sein Vater der Ansicht war, dass es in Ungarn mehr Schreibende als Leser gäbe, sollte sein Sohn George trotz erkennbarer Begabung einer soliden Form des Gelderwerbs nachgehen. „2003 George Tabori“ weiterlesen